Screening (Mamma-Screening)
Dr. Michael Blobner und Josef Liebisch sind die Programmverantwortlichen Ärzte (PVÄ) für das Mammographie-Screening in Oberfanken und der nördlichen Oberpfalz.
Was macht man damit, wo wird es eingesetzt?
Seit Mitte 2003 gab es in Bayern die Mammographie-Reihenuntersuchung bei Patientinnen zwischen 50 und 70 Jahren, das sogenannte Mamma-Screening. Seit 2007 wurde dieses Modell den bundesdeutschen Anforderungen und Vorgaben angepasst. Hierbei übernehmen ein oder zwei speziell in der Brustdiagnostik und Brustkrebsfrüherkennung erfahrene Ärztinnen oder Ärzte die Gesamtleitung für die Reihenuntersuchung in einzelnen bayerischen Regionen (Screening-Netze).
Untersucht werden dabei die Frauen, die keinerlei äußere Hinweise auf das Vorliegen eines Brustkrebses haben. Das heißt, es wird hier nach den Vorstadien und Frühformen durch die Mammographie gefahndet. Werden diese Veränderungen rechtzeitig erkannt, kann man die Gesamtsterblichkeit der Frauen an Brustkrebs spürbar reduzieren. Brustkrebs ist die häufigste Krebsform der Frau und betrifft nahezu jede zehnte Frau in ihrem Leben.
Als Arzt kann an diesem Projekt nur teilnehmen, wer genügend Erfahrung in der Mammographie nachweisen kann. Die Programmverantwortlichen Ärzte (PVA) müssen beispielsweise zum einen jährlich mindestens 5.000 Mammographien beurteilen und sich zum anderen regelmäßigen Überprüfungen ihrer diagnostischen Fähigkeiten unterziehen. Auch an die Gerätetechnik und die Ausbildung der durchführenden Assistenten und Assistentinnen werden hohe Anforderungen gestellt.
Sämtliche Aufnahmen werden dann noch von einem zweiten Experten begutachtet. Bei verdächtigen oder unterschiedlich bewerteten Untersuchungsergebnissen wird in wöchentlich stattfindenden Konferenzen mit weiteren Experten das weitere Vorgehen besprochen.
Das Screening-Netz Oberfranken arbeitet ausschließlich mit der digitalen Mammographie.
Untersuchungsablauf im Screening-Netz Oberfranken
Zum Screening eingeladen werden durch die Zentrale Stelle Frauen im Alter zwischen 50 und 69 Jahren. Ausgewählt werden diese nach Postleitzahl und unabhängig von ihrer Krankenversicherung. Sie erhalten einen festen Termin bei unserem Programmverantwortlichen Arzt (PVA) Dr. Thomas Ullein (Radiologe in der Praxis im Dürerhof) in Bayreuth oder in einer der Screening-Außenstellen (Erstellereinheiten).
Die Außenstellen sind: Die Screening-Einheiten im Klinikum Weiden, im Klinikum Kulmbach, im Krankenhaus Kronach, im Sana-Klinikum Hof und bei dem Gynäkologen Dr. Ries am Krankenhaus Waldsassen. Diesen Termin können Sie unter der Tel. 089 / 570 93 40 200 bestätigen oder verlegen. Selbstverständlich steht es Ihnen frei, auch direkt mit dem angegebenen Arzt bzw. der Ärztin einen Termin Ihrer Wahl zu vereinbaren.
Auch der direkte Zugang als „Selbstzuweiser“ steht anspruchsberechtigten Frauen offen: Sie können sich direkt an uns wenden. Wir veranlassen dann alles Erforderliche für Sie. Kassenversicherte Frauen müssen die Versichertenkarte vorlegen. Auch Frauen, die außerhalb der Screening-Region Bayreuth wohnen und versichert sind (Sachsen, Thüringen, Oberfranken, Unterfranken, Hessen), können durch Vorlage ihrer Versichertenkarte am Digitalen Mammographie-Screening-Programm teilnehmen. Die Freischaltung erfolgt in jeder Mammographie Erstellereinheit. Die digitalen Mammographien werden von besonders qualifizierten Experten beurteilt, die sich einer jährlichen Prüfung unterziehen müssen. Alle Mammographien werden von zwei und ggf. drei versierten Befundern unabhängig voneinander angesehen. Denn vier oder sechs Augen sehen mehr.
In der wöchentlich stattfindenden Konsensuskonferenz, an der die Programmverantwortlichen Ärzte, die Befunder und die Radiologischen Fachkräfte teilnehmen, werden auffällige Mammographien beurteilt und festgestellt, ob Abklärungsbedarf vorliegt. Dies muss nicht bedeuten, dass Krebs festgestellt wurde. Vielmehr wird zunächst durch Spezialaufnahmen und Ultraschall der Brust festgestellt, ob tatsächlich ein Verdacht vorliegt.
Erst dann folgt die minimalinvasive Diagnostik, bei der durch eine Nadel eine Gewebeprobe aus der Brust entnommen wird. Die feingewebliche Untersuchung wird von der Pathologie des Klinikum Bayreuth vorgenommen und liegt in weniger als sieben Tagen vor. Damit ist sichergestellt, dass gesicherte Verdachtsfälle innerhalb kürzester Zeit einer Behandlung zugeführt werden können.
Ist die Mammographie von zwei Experten unabhängig voneinander als unverdächtig eingestuft worden, erhalten die Teilnehmerinnen innerhalb von sieben Tagen ein persönliches Benachrichtigungsschreiben. Bei auffälligem Befund erfolgt innerhalb einer Woche eine Abklärungsuntersuchung. Das Ergebnis dieser Untersuchung wird umgehend den betreuenden Haus-und Frauenärztinnen und -ärzten mitgeteilt und gegebenenfalls eine Einweisung in ein Brustzentrum veranlasst.